Rauchmelder |
Viele Menschen legen beim Kauf eines Autos großen Wert auf Sicherheitsaussattung wie Airbag, Seitenaufprallschutz und elektronischen Sicherheitssystemen wie ESP und geben dafür auch gerne zusätzlich viel Geld aus. Leider investiert aber kaum jemand 10 Euro für den Kauf eines Lebensretters in den eigenen vier Wänden.
In einem Brandfall ist in relativ kurzer Zeit die gesamte Wohnung mit giftigen Rauchgasen gefüllt. Das Gefährliche daran ist, daß man diese Gase weder sehen noch riechen kann. Im Schlaf hat man so gut wie keine Chance dieser Gefahr zu entkommen. Die einzige Möglichkeit bei einen Brandfall rechtzeitig geweckt und somit vor der Gefahr gewarnt zu werden, ist ein Rauchmelder. Das Gerät nimmt selbst geringste Konzentrationen der im Brandrauch enthaltenen Gase wahr und warnt akustisch durch lautes Piepsen und optisch durch eine extrem helle LED vor der Gefahr.
Brandgase bestehen aus:
- Kohlenmonoxid (CO)
verhindert den Sauerstofftransport im Blutkreislauf - Kohlendioxid (CO2)
erstickend, intensiviert das Atemzentrum und somit die Aufnahme von CO. Ab 7 Vol.% wirkt es lähmend auf das Atemsystem - Blausäure (HCN)
verhindert den Sauerstoffaustausch zwischen Blut und Zellen - Ruß
kleine Rauchpartikel verkleben die Atemwege und Lungenbläßchen und verhindern so die Sauerstoffversorgung
Weitere Gefahren durch:
- Sauerstoffmangel
das Feuer entzieht der Umgebung große Mengen an Sauerstoff - Heiße Rauchgase
durch die hohen Verbrennungstemperaturen verbrennt und schädigt der heiße Rauch die Atemwege und die Lungenbläschen
Darauf sollten Sie achten:
Ein neuer Mindeststandard sorgt seit August 2008 für mehr Verbrauchersicherheit. Die europäische Produktnorm DIN EN 14604 legt Anforderungen, Prüfkriterien sowie Leistungskriterien für Rauchwarnmelder fest. Sie sind für Anwendungen in Haushalten oder für vergleichbare Anwendungen im Wohnbereich vorgesehen.
Gemäß der Anwendungsnorm DIN 14676 müssen Rauchwarnmelder nach DIN EN 14604 zertifiziert sein. Seit dem 1. August 2008 dürfen nur noch Geräte nach DIN 14604 auf den Markt gebracht werden. Durch die Einführung der Rauchmelderpflicht in einigen Bundesländern sind die beiden neuen Normen eine wichtige Planungshilfe für die zahlreichen Wohnungsbauunternehmen, die jetzt in den kommenden Jahren ihre Wohnungen mit den Lebensrettern ausstatten müssen. In den Landesbauordnungen der jeweiligen Bundesländern gilt die DIN 14676 sowie die DIN EN 14606 als verbindlich.
Die Übereinstimmung des Produkts mit den Anforderungen der in Frage kommenden Europäischen Norm muss unter anderem durch eine werkseigene Produktionskontrolle sowie einer Typprüfung nachgewiesen werden. Hierbei kann das System der werkseigenen Kontrollen Bestandteil eines vorhandenen Qualitätsmanagementsystems DIN ISO 9001:200 sein. Zum Nachweis der Konformität mit dieser Europäischen Norm muss eine Typprüfung durchgeführt werden. Diese Prüfung wird durch eine unabhängige Produktzertifizierungsstelle durchgeführt. In Deutschland ist das unter anderem die Firma VdS.
Jeder Rauchwarnmelder muss dauerhaft mit folgenden Angaben gekennzeichnet sein:
- DIN EN 14604
- Name oder Handelszeichen und Adresse des Herstellers oder des Lieferanten
- Herstellungsdatum oder Fertigungsnummer
- vom Hersteller empfohlenes Datum für einen Austausch, wenn die übliche Wartung regelmäßig durchgeführt wurde
- Hinweise zum Tauschen der Batterie: Art und Anzahl der vom Hersteller empfohlenen Batterien und der beim Austausch der Batterien unbedingt sichtbare Hinweis für den Benutzer: "Nach jedem Batteriewechsel ist der ordungsgemäße Betrieb des Rauchwarnmelders unter Anwendung der Prüfeinrichtung zu prüfen."
- Zudem muss zum Rauchwarnmelder eine Anleitung geliefert werden, die Informationen über Anweisungen für Standortwahl, Montage und Wartung enthalten. Zusätzlich müssen auf dem Produkt das Symbol für die CE - Kennzeichnung sowie die Nummer des EG – Konformitätszertifikates angegeben sein.
Tipps für den Kauf und die Montage von Rauchmeldern:
Um für sich und seine Familie den optimalen Schutz zu haben ist die Verwendung von vernetzten Rauchmelder. Bei größeren Wohnungen oder Häusern ist es nachts unmöglich den Rauchmelder im Keller zuhören wenn dort ein Feuer ausbricht. Um trotzdem rechtzeitig gewarnt zu werden gibt es die Möglickeit die Rauchmelder zu vernetzten, die richtigen Geräte vorausgesetzt. Die Melder sind untereinander über Funk verbunden und geben einen Alarm an die anderen Geräte weiter, die dann ebenfalls Alarm auslösen.
Die Montage erfolgt immer an der Decke in der Mitte des Raumes. Von einer Installation in der Küche oder dem Bad ist wegen häufiger Fehlalarme abzuraten. Grund hierfür ist die Arbeitsweise des Gerätes, da es nicht zwischen Rauch und Dampf unterscheiden kann und so auch beim Duschen oder Kochen auslöst.
Die folgenden Bilder sollen eine kleine Hilfe zur Auswahl des richtigen Standortes sein:
Bei einer Ein-Zimmer-Wohnung reicht ein Rauchmelder vollkommend aus. Die Montage ist in der Mitte des Zimmers am sinnvollsten. |
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Bei einer Wohnung mit mehreren Räumen ist die nebenstehende Anbringung von Rauchmeldern zu empfehlen. Der rote Melder stellt den Mindestschutz dar. Er ist im Gang am sinnvollsten, da er an alle Zimmer angrenzt und der Rauchmelder so am effektivsten die Atemgifte wahrnehmen kann. Einen optimalen Schutz stellen neben dem roten Melder, die gelben Geräte dar. Nicht unbedingt erforderlich und teilweise nicht zu empfehlen sind die grünen Melder. Grund hierfür ist die Arbeitsweise der Lebensretter, die unten näher beschrieben ist. |
Funktionsweise:
Die weitverbreitesten Rauchmelder arbeiten nach dem foto-optischen Prinzip. Im Inneren befindet sich die sogenannte Rauchkammer in der ein ständiger Luftaustausch stattfindet. Entsteht nun durch einen Brand Rauch, füllt dieser nach kurzer Zeit die Rauchkammer. Die Lichtstrahlen, welche von einer Leuchtdiode ständig ausgesendet werden, bewirken eine Reflektion des Rauches und treffen auf die Fotolinse. Erkennt nun ein Rauchmelder einen Brand, beginnt die rote LED zu blinken, um optisch auf das Feuer aufmerksam zu machen. Akustisch macht sich der Lebensretter mit einem schrillen und extrem unangenehmen Pfeifen bemerkbar.
Durch das sogennante foto-optische Prinzip ist eine Montage in der Küche und in Bädern problematisch, da das Gerät nicht zwischen Rauch und Dampf unterscheiden kann. So löst das Gerät auch beim Duschen oder beim Nudelkochen durch den aufsteigenden Wasserdampf Alarm aus.
Die Stromversorgung erfolgt über eine Batterie, die im Normalbetrieb etwa zwei Jahre hält. Wird eine Batterie leer, warnt das Gerät durch Blinken der LED und regelmäßiges Piepsen.